Drei Löwinnenschwestern
Es waren einmal drei Löwinnenschwestern- Elsa, Anna, und Lora. Elsa war die älteste, Anna- die mittlere und Lora – die jüngste. Alle drei hatten Flügel. So konnten sie sehr schnell über weite Strecken fliegen. Noch sie konnten sich in andere Katzen verwandeln. Jede Schwester hatte ihre eigene Gabe. Elsa herrschte über Eis, Anna- über Feuer und Lora – über Wasser. Ihre Gabe half den Löwinnenschwestern, Feuer und Wasser zu finden und Kälte und Eis zu erobern.
Drei Löwinnenschwestern lebten glücklich in einem schönen magischen Wald, sie hatten keine Feinde. Aber ihr Wohlleben dauerte nicht lang. Ein Mensch, der Mar hieß, wollte Anna klauen, weil er das ganze Feuer auf der Welt zu unterwerfen vorhatte. Elsa und Lora versuchten ihre Schwester zu schützen, aber Mar stahl schlauerweise Anna und sperrte sie in einem hohen Turm in seinem Schloss auf dem Berggipfel. Der Berg war sehr weit weg. Elsa und Lora liebten sehr ihre Schwester und zogen los, um sie unbedingt zu retten.
Nach einer Woche ihres Weges wurden die Löwinnen hungrig und müde. Zum Glück sahen sie ein Dorf und beschlossen dort etwas zum Essen zu bekommen. Als die Dorfbewohner die Raubtiere sahen, begannen sie vor Angst Waffen schießen. Sie wussten nicht, dass Löwinnen ihnen keinen Schaden zufügen würden. Die Schwestern mussten fliehen.
Vorn sahen sie einen Berg. Elsa und Lora fliegen nach oben und auf dem Berggipfel entdeckten sie einen Wald, in dessen Mitte eine große Burg stand. Genau hier hielt Mar ihre Schwester Anna fest. Die Löwinnen wollten direkt zum Schloss fliegen, aber sie konnten das nicht. Ihre Flügel blieben unerwartet ohne Bewegung.
-Was war das? Warum können wir nicht mehr fliegen?- wunderte sich Lora.
- Hier gibt es eine Schutzkuppel. Mar ist ein Zauberer und schloss den Himmel für alle. – antwortete Elsa.
- Aber wie kommen wir zum Schloss? – besorgte sich Lora und weinte bitter.
-Zu Fuß, meine liebe Schwester, zu Fuß. Wir lassen Anna nicht. – schaute Elsa Lora an.
Wieder war es ein langer Weg nach oben. Müde und erschöpft gingen sie in eine Höhle, um sich ein bisschen auszuruhen. Als sie hineingingen, sah eine Herde von Hohlenlöwinnen Lora und Elsa an. Lora versteckte sich hinter ihrer Schwester.
-Wer seid ihr? Was wollt ihr hier tun? – fragte die große Löwin grob.
-Wir kommen mit Frieden, bitte habt keine Angst!- sagte Elsa vorsichtig.
- Wir wollen nur auf den Gipfel des Berges, ins Schloss, um unsere Schwester Anna zu retten. – fügte Lora hinzu.
- Ihr rettet sie nie!!! Das ist unmöglich!- schrie die Tochter der großen Löwin mit Lust.
- W…w… warum können wir Anna nicht retten? – fragte Lora mit zitternder Stimme.
Die große Löwin wollte schon etwas sagen, als ihr Sohn plötzlich vorwärts kam.
-Ihr rettet eure Schwester sicher! Ich helfe euch! Ich heiße Daniel! Ich werde euch zum Bösewicht führen! – glücklich sagte der Löwe.
- Vielen Dank, Daniel! Du bist so mutig! – bedankte sich Elsa.
- Nicht zu danken! Kommt! Ich zeige den kürzesten Weg zur Burg.
So gingen sie schon zu dritt.
Als sie bereits vor Ort waren, sprangen vier Säbelzahntiger plötzlich auf ihrem Weg. Sie waren die Wächter von Mar und dienten dem Bösewicht schon lange.
-Wohin geht ihr?- fragte einer von ihnen wütend. - Durchgang ist verboten!
- Ich führe neue Gefangene! Seht ihr das nicht?- fragte Daniel. Im Kopf hatte er schon einen schlauen Plan.
Als Lora und Elsa das von Daniel hörten, gerieten sie in Verwirrung und dachte, sie wären jetzt auch Gefangene.
Als vier Säbelzahntiger wegliefen, lächelte Daniel. Die Schwestern errieten seinen Plan und beruhigten sich. Drei gingen zum Schloss weiter.
Abends waren sie fast am Ziel. Der Löwe Daniel wusste sehr gut, wie die Festung aufgebaut war. Man musste bis in die Nacht warten, versteckt in einem dunklen Keller.
Es kam die Nacht. Die Freunde schlichen sich vorsichtig ins Schloss, fanden den Burgturm, sahen endlich Anna. Alle drei Löwinnenschwestern weinten vor Glück, umarmten sich. Daniel löste Anna von der Kette. Man musste schnell handeln und alle vier rannten zurück zum Ausgang. Am Fuße des Berges blieb Daniel plötzlich stehen, hielt seinen Atem und sagte:
-Wenn wir Mar nicht unschädlich machen, wird er wieder gefährlich sein! Und alle in der Nachbarschaft könnten nicht ruhig leben.
Daniel und drei Löwinnenschwestern rannten wieder zum Schloss zurück.
Morgens wachte Mar auf und ging in den Turm, um die Löwin Anna zu füttern. Er hatte Angst, dass sie sterben konnte und ihre magische Gabe konnte auf eine andere Katze übertragen werden. Er würde dann gezwungen, erneut nach der Kraftquelle des Feuers zu suchen. Das Feuer brauchte er, um alles, das ihn stört, zu vernichten: Menschen, Tiere, Vögel, Pflanzen, Bäume. Als er die Türschwelle überschritt, fand er keine Gefangene. Mar wurde wütend, sprang aus dem Turm heraus, aber hörte plötzlich ein Geräusch hinter seinem Rücken. Er drehte sich um und sah… Elsa hielt sein Amulett in den Zähnen, das unsere Freunde aus dem Tresor des Bösewichts stahlen. Mit Hilfe dieses Amuletts konnte man Mar in ein magisches Gefängnis eingesperrt werden, aus dem jeder, der einem anderen Böses will, niemals frei kommen wird. Mar zitterte vor Wut und Schrecken und versuchte, das Amulett wegzunehmen. Die Freunde waren stärker. Sie zerbrachen das Amulett vor seinen Augen in Stücke und zertraten es. So wurde der Bösewicht Mar neutralisiert. Unsere glücklichen Freunde konnten jetzt ruhig nach Hause gehen.
Wie endete die Geschichte? Und was passierte mit unseren Helden weiter? Der junge Löwe Daniel verließ seine Herde und ging mit drei Schwestern in ihren schönen magischen Wald. Er vergaß aber seine Verwandten nicht und besuchte sie oft. Elsa und Daniel verliebten sich in einander. Bald wurden sie eine starke Familie und bekamen acht gesunde Löwenjungen. Die Schwestern Anna und Lora wurden zu guten, liebevollen Tanten. Niemand hatte ihnen mehr Schaden zugefügt. Das Gute hatte gewonnen.
Die Geschichte über Mar wird von Mund zu Mund übertragen, jeder kennt sie und niemand will so sein wie er, weil das nicht zu Gutem führt. Treue Wächter ihres Herrn, vier Säbelzahntiger, konnten schon keine Gefahr bestehen. Das Schloss von Mar fiel auseinander und der Himmel über dem Berg wurde frei.